Was ist Krisenintervention?

Wir übernehmen die Betreuung von körperlich unversehrten Menschen, die nach einem Notfallereignis unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischem Schock stehen.

Alle Mitarbeiter/innen sind nach einheitlichen und wissenschaftlich anerkannten Kriterien ausgebildet und werden u.a. bei folgenden Krisensituationen tätig:

  • Hinterbliebene nach erfolgloser Reanimation
  • Hinterbliebene nach erfolgloser Reanimation
  • Angehörige während lebensrettender Maßnahmen
  • Eltern nach dem Tod eines Kindes
  • Angehörige nach Suizid
  • Beteiligte bei Einsätzen in der Öffentlichkeit
  • Schienenfahrzeugführer/innen nach Personenunfällen im Gleisbereich
  • Betroffene nach Gewalterfahrung
  • Arbeitskollegen/innen nach schwerem Betriebsunfall

Wir verstehen unsere Tätigkeit als eine präventive Maßnahme gegen die posttraumatische Belastungsstörung (WHO: ICD 10, F 43.0 ff). Es handelt sich dabei um einen schweren gesundheitlichen Folgeschaden im psychischen Bereich, der durch ein traumatisierendes Ereignis, gekoppelt an ungünstige Bedingungen, ausgelöst wird und mit massiven seelischen Qualen für die Betroffenen verbunden ist.

Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir darauf hinweisen, dass wir psychiatrische Notfallpatient/innen und Abhängige von Suchtmitteln nicht betreuen!

Die Krisenintervention im Rettungsdienst wird vom Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Berchtesgadener Land getragen.

Krisenintervention und Notfallseelsorge arbeiten eng zusammen! Für den Bereich Bad Reichenhall mit Aussengemeinden kann die Notfallseelsorge unter den gleichen Voraussetzungen wie der Kriseniterventionsdienst, jedoch unabhängig von diesem, über die Rettungsleitstelle angefordert werden. Die Notfallseelsorge bietet zusätzlich religions- und konfessions- übergreifend geistliche Betreuung an.

Die Einsätze erfolgen immer kostenfrei! Die Einrichtung des KID finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

Der zeitliche Rahmen für die Betreuung vor Ort beträgt etwa zwei bis drei Stunden. Zur weiteren Bewältigung des belastenden Ereignisses vermitteln wir Unterstützung im Familien- , Kollegen- oder Freundeskreis. Außerdem verweisen wir auf psychosoziale Einrichtungen und Selbsthilfegruppen, welche den Betroffenen in ihrer spezifischen Situation weitere Unterstützung geben können. Die Anfahrt erfolgt in der Regel ohne Benutzung von Sondersignalen.